Vet-Lexikon
Zahnerkrankungen beim Hund
Zahnschmerzen & Zahnfleischentzündungen
Maulgeruch durch eitrige Entzündungen, verminderte Futteraufnahme, vermehrtes Schmatzen und eine schlechte Futterverwertung sind häufig die ersten, offensichtlichen Symptome für Zahnschmerzen oder Zahnfleischentzündungen. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt, denn dem Hund schlagen nicht nur die starken Schmerzen aufs Gemüt, sondern es drohen durch fortschreitende Entzündungen im Maulbereich auch dauerhafte Schäden der Allgemeingesundheit! Abgeschluckte Bakterien, Eitermengen und Fäulnisprodukte, die bei Zahn-/Zahnfleischentzündungen entstehen, wandern sehr schnell auch in andere Organe und infizieren diese, so dass ein „harmloser Zahnschmerz“ sich schnell in einer schwerwiegender Erkrankung manifestieren kann. Ein gründlicher Zahn-Check beim Tierarzt sollte deswegen mindestens einmal im Jahr auf dem Programm stehen. Zahnstein, der wie beim Menschen auch Zahnfleischentzündungen provozieren kann, wird durch den Tierarzt bei einer Zahnreinigung für den Hund schnell und einfach entfernt. Zähne mit großflächigen Defekten und Schäden des Halteapparates müssen hingegen in Narkose entfernt werden, um dem Tier wieder ein schmerzfreies Fressen zu ermöglichen und tiefgehende Entzündungen von Zahnfleisch, Zahnwurzel und umliegendem Gewebe zu vermeiden bzw. aufzuhalten. Selbst mit nur wenigen Zähnen kann der Hund nach einiger Zeit wieder gut fressen, da sich das Zahnfleisch schnell verhärtet und eine fast normale Kauaktivität ermöglicht.
Zahnpflege durch Fressen
Ungesund für Zähne und Zahnfleisch: Zucker
Zahnpflege bei Hunden
Regelmäßiges Zähneputzen verhindert die Bildung von Zahnstein und Plaque. Die Ablagerungen sehen nicht nur unschön aus und verursachen Mundgeruch, sondern begünstigen auch die Ansiedlung von Bakterien. Für die Hundezahnpflege benötigen Sie spezielle Produkte – verwenden Sie auf keinen Fall Zahnbrüsten und Zahncreme für Menschen. Sie sind für die Tiere ungeeignet und schaden womöglich mehr als sie nützen. Spezielle Hundezahnbürsten haben weiche Borsten und sind ergonomisch auf das Hundegebiss abgestimmt. Es gibt sie mit Griff oder als Fingerlinge, die einfach auf den Finger aufgesteckt werden. Im Zweifel sollten Sie ausprobieren, was bei Ihrem Hund besser funktioniert. Hundezahnpasta enthält keine für die Tiere schädlichen Inhaltsstoffe, ist geschmacklich auf den tierischen Gaumen abgestimmt und schäumt weniger. Reinigen Sie das Gebiss Ihres Vierbeiners damit zwei- bis dreimal pro Woche.
Am besten gewöhnen Sie das Tier schon im Welpenalter an die Reinigungsprozedur. Massieren Sie zunächst nur das Zahnfleisch und nehmen Sie erst danach eine Bürste zur Hand. Beginnen Sie mit den Backenzähnen und arbeiten Sie sich zu den Schneidezähnen vor. Lässt der Hund dies problemlos zu, öffnen Sie vorsichtig die Maulhöhle und putzen die Kauflächen und Innenseiten. Sorgen Sie dafür, dass der Hund das Zähneputzen mit einem positiven
Erlebnis verbindet. Viel Lob, ein Leckerli oder anschließendes Spielen mit dem Vierbeiner macht ihm das Ritual schmackhaft. Dadurch tut sich das Tier auch bei den Kontrolluntersuchungen des Gebisses durch den Tierarzt leichter. Falls der Hund das Zähneputzen beim besten Willen nicht toleriert, kann ein spezielles Zahnpflegegel helfen. Es wird ohne Putzen auf die Zähne aufgetragen und reinigt sie auf enzymatischer Basis.