
Vet-Lexikon
Durchfall bei Hunden

Ursachen für Durchfall bei Hunden
- Infektionen durch Viren und Bakterien
- Infestationen oder der Befall durch Parasiten.
- Vergiftungen
- Unverträglichkeiten, Intoleranzen und Allergien
- Erkrankungen der Verdauungsorgane
- Tumorerkrankungen
- Fremdkörper im Magen-Darmtrakt
Die Diagnose
Eine wichtige Information für den Tierarzt zur Stellung einer Diagnose sind die Art des Kotabsatzes (Frequenz, einhergehende Schmerzen, „Kot-drang“ etc.) sowie das Erscheinungsbild/ die Art des Kots.
- Wie steht es mit der Konsistenz? Ist der Kot wässrig, breiig oder noch geformt?
- Wie ist seine Farbe? Schwarz, hell, gelblich/ocker/lehmfarben oder weiß?
- Werden Beimischungen beobachtet wie z.B. frisches (hellrotes) Blut oder geronnenes (schwarze Farbe) Blut?
- Können Fremdkörper ausgemacht werden wie beispielsweise Knochensplitter, Pflanzenteile, sonstiges Fremdmaterial?
- Sind gar Würmer oder Teile von Würmern (Bandwurmglieder) mit bloßem Auge erkennbar?
Ebenfalls von Bedeutung für den Tierarzt sind weitere Symptome, die mit dem Durchfall einher gehen können wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Fieber, Apathie, Übelkeit, Ausfälle etc.
Gefahren, die von Durchfall ausgehen
Viele Durchfälle wenn nicht die meisten sind harmlos, oftmals von kurzer Dauer und selbstlimitierend. Aber natürlich kann Durchfall auch für lebensbedrohliche Zustände stehen etwa bei Vergiftungen, Fremdkörpern oder Tumorerkrankungen sowie schweren Infektionen. Wenigstens bei anhaltendem Durchfall, gegebenenfalls einhergehend mit Erbrechen kann der Organismus durch den entstehenden Flüssigkeitsmangel und den Verlust lebenswichtiger Elektrolyte „austrocknen“ (dehydrieren), was die Verabreichung von Infusionen erforderlich machen kann, die den Magen-Darmtrakt „umgehen“ und den Kreislauf direkt mit Flüssigkeit, Elektrolyten und weiteren Nährstoffen wie z.B. Zucker versorgen und somit aufrechterhalten.
Aus den genannten Gründen ist die Entscheidung schwierig und die Frage nicht pauschal zu beantworten, ab wann beziehungsweise wie dringlich ein Patient einem Tierarzt vorzustellen ist. Umgehend und in jedem Fall sollte jedoch ein Tierarzt kontaktiert werden, wenn Durchfälle mehr als einen Tag andauern, mit starken Schmerzen und/oder Erbrechen einhergehen, mit Fieber oder gar Blutbeimengungen. Besteht der Verdacht einer Vergiftung (Vorausgehende Aufnahme von Fremdmaterial), ist umgehend eine Tierarztpraxis oder eine -klinik zu kontaktieren.
Welche Untersuchungen nimmt der Tierarzt vor?
Therapie- Die Behandlung von Durchfall
Hausmittel
Tierarzt folgen sollte. In einigen Fällen kann auch das „Durchfüttern“ (auch als feed-through-diarrhea bezeichnet) sinnvoll sein. Unumstritten ist die Verabreichung bis zur vollständigen Genesung -ideal ein paar Tage darüber hinaus- von über den Tag verteilten, mehreren kleinen Portionen leicht verdaulicher und in der Regel fettarmer Kost, gegebenenfalls begleitet durch die Verabreichung von Prä- und Probiotika zur Stabilisierung der Darmflora. Achtung: Hierfür sind nicht alle auf dem Markt befindlichen Produkte gleichermaßen gut geeignet und im Idealfall sollte der Tierarzt in die Wahl der Produkte mit einbezogen werden.
Schonkosten basieren in der Regel auf einer wohlgemerkt regelrecht „zerkochten“ Kohlenhydrat- beziehungsweise stärkehaltigen Gemüsesorte (etwas Reis, Kartoffeln, Haferflocken oder Karotten) in Kombination mit magerem (z.B. Geflügel ohne Fett) Fleisch. Zerkochte Karotten finden zunehmend Anhänger in Form der so genannten morschen Karottensuppe, die aus Wasser, zerkochten Karotten und Salz zubereitet wird. Auch Milchprodukte wie Magerquark oder Hüttenkäse eignen sich in Kombination mit Reisschleim, gemußten Kartoffeln oder ähnlichem.
Mythos Sauerkraut
Die Verabreichung von Sauerkraut, die bei vermuteter Aufnahme spitzer Fremdkörper auch heute noch propagiert wird hat sich längst als Mythos entpuppt und wird explizit nicht mehr empfohlen. Bei einer tatsächlichen Aufnahme von Fremdkörpern kann das verabreichte Sauerkraut im Falle eines chirurgischen Eingriffs gar hinderlich und somit kontraproduktiv sein.
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